… in den letzten Wochen glücklich gemacht haben
1. Katzenspiele
Die Größe unsere Findelkatze Gina hat sich inzwischen verdoppelt. Ihr Appetit ebenso und auch ihr Spieldrang. Den lebt sie mit Vorliebe zwischen und in Blumentöpfen aus.
2. Sonnennachmittage
Obwohl die Italiener behaupten, dass der Sommer vorbei wäre, und Pasquale das Herbstespressoset herausgeholt hat, klettern die Temperaturen immer noch auf über 25 Grad, wenn es nicht gerade regnet. Das Land blüht auf, als wäre es schon wieder Frühling und ich frage mich, was aus meiner Winterruhe werden soll.
3. Marktbesuche
In jeder größeren Stadt gibt es einen Wochenmarkt. In Bari finden sogar täglich verschiedene Märkte statt, einer z.B. in der Via Pitagora unweit des Bahnhofs „Bari Sud Est“. Ich liebe die Flut von Gerüchen und Farben. Da macht es gar nichts mehr aus, wenn die Verkäufer sich gelegentlich an Lautstärke zu überbieten versuchen.
4. Schulbesuche
Obwohl meine zweite Arbeitsstelle etwas chaotisch geführt wird, fühle ich mich dort sehr wohl. Das liegt zum großen Teil am Schulhund der Direktorin, einer streichelbedürftigen Promenadenmischung, die sich jedem vor die Füße wirft, der auch nur entfernt tierlieb aussieht.
5. Baumarktbesuche
Unserer Terrasse ist nun mit Lampen ausgestattet, so dass man ab abends um sieben noch beruhigt draußen sitzen kann. Ich überlege, ob ich mein Gehalt nicht direkt auf das Konto des Baumarkts überweisen lassen soll. Das wäre für uns alle einfacher.
6. Schlafzimmererwartung
Vor einem Monat haben wir unser Schlafzimmer bestellt und zählen nun die Wochen bis zur Lieferung. Je mehr davon verstreichen, desto hibbeliger werde ich.
7. Küchenkauf
Wir haben festgestellt, dass man trotz eines fertigen Projektes, das nur noch einmal kontrolliert werden will, im gelb-blauen Möbelhaus beim Küchenkauf immer noch einen halben Nachmittag verbringen kann. Aber wie auch immer… wir haben demnächst eine Küche und das Gerangel mit Maria um den Heerd wird schlagartig aufhören. Schade eigentlich. Irgendwie.
8. Vintagemöbel
Ich habe mal wieder etwas gestrichen – einen Tisch, der übrig war und nun in unserem Esszimmer steht.
9. Mein (hell)Grüner Daumen
Die Terrasse füllt sich mit Blumentöpfen, denn inzwischen haben Familie, Freunde und Nachbarn verstanden, dass sie alles irgendwie Grünliche, das sie nicht mehr wollen, bei mir auslagern können. Meine Ableger aus dem Frühling sind auch alle angewachsen, so dass Gina und ich jetzt häufiger in Erde wühlen. Mit Katze dauert alles doppelt so lange.
Außerdem lerne ich nach und nach alle möglichen Schädlinge kennen. Letzter Irrtum war die Verwechslung von Blattwespenlarven mit Schmetterlingsraupen auf meinen Baumarktrosen. Inzwischen bin ich vom liebevollen Absammeln und weniger liebevollen Tottreten zum tödlichen Giften übergegangen. Und es zahlt sich aus. Buahahaha…
Und, ja, liebe Sina (alias die Giftige Blonde) ich bin auch nächstes Jahr dabei, wenn es wieder um die größten Kartoffeln geht. Mal sehen, ob ich aus der Erfahrung von diesem Jahr das Richtige lernen konnte.
10. Die Großzügigkeit unseres Stromanbieters
Da wir unserer Wohnung durch die ständigen Vertagungen der Handwerker und der Tatsache, dass wir auch mit unserer Eigenarbeit nicht die Schnellsten waren, nicht fristgemäß bezogen haben, mussten wir die erhöhte Stromgebühr für Zweitwohnungen bezahlen. Ein persönlicher Besuch in der Filiale in Bari hat die Mitarbeiter dazu bewogen, Kulanz zu zeigen und uns nur den Preis für die Erstwohnung zu berechnen, so dass unser Rechnungskonto jetzt ein Guthaben aufweist.
***
Ich könnte eigentlich noch weitermachen und diverse andere Dinge aufzählen, die mich glücklich gemacht haben oder es immer noch tun. Im Moment ist alles so aufregend und spannend, angefangen bei meinen Arbeitsstellen bis hin zu Möbelmarktbesuchen. Sogar einen mehr oder weniger ästetischen Zaun mussten wir schon bauen, damit Gina uns nicht auf die Nachbarterassen entfleucht.
Mit Zaun fühlte ich mich sofort viel deutscher als gewöhnlich. Kennt ihr das auch? In welchen Situationen fühlt ihr euch denn besonders deutsch?
Das hört sich alles wunderbar spannend und schön an!! Und Eure Katze ist sehr süß 🙂 Wann fühle ich mich besonders deutsch? Wenn ich im Geschäft/bei der Post/auf dem Amt ungeduldig mit dem Fuß wippe, während sich am norwegischen Schalter gemütlich unterhalten wird 🙂
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Ja, das kenne ich auch. Erst heute früh wieder am Wurst- und Käsestand im Supermarkt erlebt. Und ich war auch wirklich die Einzige, die mehrmals genervt auf die Uhr guckte. 🙂
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Corinna, was für ein wunderschönes Post.
So persönlich:-) Und noch dazu schön geschrieben,…man merkt die Fachfrau 🙂
Ich freue mich dass du wieder dabei bist nächstes Jahr.
Und ich freue mich noch mehr dass dir noch mehr Dinge einfallen würden, die dich glücklich machen.
Sowas sollte eigentlich jeder mal für sich überlegen.
Liebe Grüße in die Sonne!
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Danke für die lieben lobenden Worte! 🙂
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So ein Markt wie in Bari würde mich auch glücklich machen, Katze, Süditalien und überhaupt….
ich freue mich für dich, dass eure Wohnung nun wirklich Gestalt annimmt.
lg
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Ich wünsche dir weiter so manchen glücklichen Tag. Geniesse sie und denk an diese wenn du dich mal unglücklich fühlst. LG Müller
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Ein bisschen Spätsommersonne würde mich jetzt auch glücklich machen, leider ist unser Italienurlaub schon wieder vorbei…Liebe Grüße Melanie
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Gibt es keine Fotos, mit denen Du mal kurz in den Urlaub zurückschweifen kannst? 🙂
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Ja, die muss ich unbedingt dieses Wochenende mal sortieren und einen kleinen Blogpost wollte ich dazu auch noch erstellen 🙂
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Oh wie schoen! Der Findling ist ja zuckersuess! Schoen weiter gluecklich bleiben und den goldenen Herbst/Winter geniessen!
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Genieß die Sonne! Und noch um diese Zeit draußen sitzen zu können, wie schön! Bin ein wenig neidisch.
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Ja, also die Italiener sitzen um diese Zeit natürlich nicht mehr draußen. Aber unsere Katze Gina dreht erst so richtig auf, wenn’s dunkel wird. Daher sitze ich dann draußen und passe auf, dass sie keine Dummheiten macht. 😉
Gestern habe ich die erste Person in einer Steppdauenenjacke gesehen. Tröstet Dich das ein wenig über die temperaturmäßige Ungerechtigkeit hinweg?
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🙂 Wir hätten heute die Mäntel auch zu Hause lassen können. Insofern kann ich mich gerade überhaupt nicht beschweren.
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Hach, was für ein schöner Bericht und was für stimmungsvolle Fotos, vielen Dank!
Eure Katze ist zum Klauen niedlich! 🙂
Was das typisch Deutsche angeht: Ich bin eigentlich eher atypisch. Aber beim Thema Pünktlichkeit kommt dann doch wieder die Klischeedeutsche raus. *g* Und das, wo ich während des gesamten Studiums die Unpünktlichkeit in Person war.
Aber inzwischen regt mich das auf, obwohl ich mir immer sage, wie albern das ist. 😉
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Ich muss sagen, dass ich Unpünktlichkeit auch als unangenehm empfand, weil ich es immer als mangelnde Wertschätzung für den Wartenden, also überwiegend mich, interpretierte. Aber hier in Italien habe ich gelernt, dass die Italiener einfach so sind: Wenn sie einen Termin machen, dann planen sie schon von vornherein eine gewisse Karenzzeit ein. Das hat gar nichts mehr mit der anderen Person zu tun, die natürlich im Normal genau das gleiche für mich merkwürdige Zeitgefühl besitzt. Verspätungen nehme ich nur noch zur Kenntnis. Sie regen mich nicht mehr auf. 🙂
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Schöööön! Es gibt jeden Tag so viele schöne Dinge, die glücklich machen. Heute war es zum Beispiel die wunderbare Sonne, der unglaublich blaue Himmel und die angenehme Temperatur – der „Goldene Oktober“ sozusagen. Außerdem waren es noch die Walnüsse vom Baum, die mir der Nachbar brachte, der Brief aus Berlin und der blaue Asternstrauss, den ich geschenkt bekam.
Grüsse aus dem Bergischen Land
von Rosie
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Ach, ist das toll! Freut mich, dass Du so viele schöne Momente an einem Tag hattest! 🙂
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Da ist ja wieder so viel schönes passiert, wie toll! Eure Katze ist eine kleine Herzensbrecherin. Total putzig. Mit ihr werdet ihr sicher noch viele interessante Dinge und Momente erleben 😉
Liebe Grüße, Emily
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So ein wunderschöner Post! Komplett nach meinem Geschmack 🙂 Ich freue mich sehr für dich, dass dich so viele Dinge glücklich machen, und dass du dir dessen bewusst bist! Und diese Katze … wie süß!
Nun zu deiner Frage: wann fühle ich mich deutsch …? Ich fühle mich unglaublich deutsch, wenn ich von einem Termin zum anderen hetze, obwohl ich mir eigentlich gar keinen Stress machen muss. Denn dadurch, dass ich den Autofahrer vor mir beschimpfe oder irgendwo mit dem Fuß wippe, geht’s ja auch nicht schneller!
Und ich fühle mich deutsch, wenn ich über ganz banale Dinge meckere, die mich eigentlich gar nicht so sehr aufregen – aber das machen Deutsche ja schließlich so … oder? Da muss ich dann immer über mich selber lachen, wenn ich mich beim Deutsch-Sein ertappe … und höre ganz fix damit auf!
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Da haben sich doch gleich ein paar Fragen von selbst beantwortet… Und dann auch noch mit soviel Glückseligkeit, ich bin begeistert! Vielleicht sollte ich auch eine Grünpflanze bei Dir parken, damit du
dann jedes Mal was zum Mitbringen hast, wenn du zu Panzerotti auf
unsere Mini Terrasse kommst… Aber das dauert ja noch ewig! heul!
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Ja, ich hätte gar nichts gegen ein paar Parkpflanzen, die ihr zu Beginn eures Urlaubs bei mir abholt und danach wieder bei mir unterstellt. Nur schleppen müsstet ihr sie allein. Du weißt: dritter Stock und kein Fahrstuhl… und euer Aufstieg zur Terrasse ist auch gemeingefährlich. 😉
Wie auch immer, ich freue mich schon auf das nächste gemeinsame Panzerotti-Essen; egal wie lange es noch dauert. Die Zeit vergeht so schnell. 🙂
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Das mit dem Sommergefühl kenne ich auch. Gerade heute früh sind mir wieder viele Türken in Wintersachen begegnet, während ich meinen Rock noch ohne Strumpfhose trage 🙂
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