Die weiße Stadt am Meer*
(Sommermittag in Ostuni)
Am weißen Strand, am blauen Meer
Und hügelauf die Stadt;
Die Sonne strahlt und blendet sehr,
Zur Mittagsstunde schläft das Meer
Und still wird’s in der Stadt.
Es bellt kein Hund, schwatzt kein Tourist,
Kein Hupen ohn‘ Unterlass.
Nur Hitzeflimmern in der Luft,
Nur Tellerklappern, Pastaduft.
Die Sonne sengt das Gras.
Doch tunkt die Strahlende ins Nass
und kühl weht es vom Meer,
strömt alles Volk hinaus zur Tür,
zur Piazza hin, ins Herze Dir,
Du weiße Stadt am Meer.
* in Anlehnung an Th. Storm „Die Stadt“ (1852)
das ist doch ein sehr schönes Gedicht geworden. Nur ein Apostroph könnt man sparen, weil „ohne Unterlass“ besser klänge als „ohn‘ Unterlass“
Da müsstest Du Dich an Herrn Storm wenden – der wollte das so 🙂
So kann man es auch sagen. 😉
Ich hatte kaum angenommen, dass sie hier eine handwerkliche Diskussion entspannen würde, aber umso besser. 🙂
Tatsächlich fände ich es auch vom Rhythmus her schöner, die eine Silbe hinzuzufügen. Trotzdem habe ich mich letztlich dagegen entschieden. Storm hat das auch so gemacht, um aus dem relativ einschläfernden Gleichmaß aus Hebungen und Senkungen herauszukommen. Daher betrachte ich es als engere Anlehnung und wörtliches Zitat einer leicht dem eigentlichen Dichter zuzuordnenden Formulierung.
Danke für den kritischen Kommentar! Corinna
Die Eindrücke, die du eingefangen hast, sind sooooo schön, liebe Corianna!!! Und zwar in Wort und Bild. Für einen kurzen Moment war ich auch da und hab die Umgebung und die Temperatur genossen. Ich gebe zu, ich hätte mich auch gern an einen gedeckten Tisch gesetzt und ein Glas Wein zum gegrillten Fisch bestellt. Du siehst, ich bin urlaubsreif 😉
Liebe Grüße, Emily
An weißen Städten mangelt’s wahrlich nicht im schönen Apulien, doch nicht alle liegen so schön am Meer wie Ostuni. Ich find’s schade, dass die Fotos so klein sind (zumindest kommen sie bei mir so an).
Da hast du die graue Stadt aber wunderschön umgewandelt! 🙂
🙂