Habe ich schon erwähnt, dass ich Olivenbäume liebe? Es ist beeindruckend, wie sie sich aus der rostroten, steinigen Erde Apuliens hinaus in den Himmel schrauben und faszinierende Formen annehmen. Bei Fasano stehen jede Menge Bäume, die schon mehrere Jahrhunderte auf dem Buckel haben dürften und tolle Fotomotive abgeben.
Der älteste Olivenbaum in Apulien befindet sich jedoch in der Nähe von Lecce und soll mehr als 1400 Jahre auf dem Buckel haben. „La Regina“, die Königen, hat man den Baum getauft, der einen beachtlichen Stammumfang von 14 Metern aufweist. 2012 wurde er Michelle Obama gewidmet, die sich für die Verbreitung der mediterranen Ernährungsweise in den USA einsetzt.
Verglichen mit den 4000 Jahren, die der Olivenbaum von Luras in Sardinien schon zählen soll, ist das allerdings noch Pillepalle.
Warum diese Bäume jetzt in den Fokus rücken hat nicht nur damit zu tun, dass sie Unesco Weltkulturerbe sind oder, wie ein 600 Jahre alter Baum bei Corato, noch werden sollen, sondern mit dem Bakterium Xylella, das aktuell große Bestände an Olivenbäume vernichtet. Vielleicht zeigen diese alten Überlebenskünstler einen Weg zu resistenten Sorten (alles hier nachzulesen).
Ich wünsche es mir sehr, denn Apulien ohne Olivenbäume ist einfach unvorstellbar.
Die Bilder sind wirklich beeindruckend liebe Corinna. Ich umhege meinen kleinen Olivenbaum nun schon seit 4 Jahren und endlich zeigen sich erste Erfolge. Die Septembersonne hat ihn noch mal einen Schuss machen lassen, aber erst meine Urururenkel werden vielleicht seine ganze Schönheit bewundern dürfen, dann aber für viele Generationen 🙂
Schön, dass es Deinem Bäumchen in diesem Jahr so gut gegangen ist. Im Januar hattest Du ja noch Bedenken wegen zu wenig Sonne. 🙂
Ich denke, wir Menschen sollten auch älter werden, als die mickrigen 100 Jahre. Wenn wir 1000 Jahre mit unseren Handlungen und deren Auswirkungen leben müssten, würden wir vielleicht manches anders machen. „Nach mir die Sintflut“ – wäre dann jedenfalls keine Option mehr. 🙂
Ich drück‘ die Daumen für das weitere gute Gedeihen des Olivenbaumes!
Buon Giorno Corinna. Ich stelle es mir schwierig vor 1000 Jahre alt zu werden, denn ich müsste 900 Jahre lang arbeiten und die Wahrscheinlichkeit in der Zwischenzeit auf irgendeine Weise dahin zu gehen, wäre frustrierend. Es müsste jedenfalls eine andere Art von Mensch sein, der solche Zeiträume nutzt, als derjenige von heute.
Es käme darauf an, was ich arbeiten müsste. Und natürlich würde ich auf keinen Fall in der Zwischenzeit „dahingehen“ wollen. 😉
herrlich diese ‚pflänzchen‘. ich liebe sie. hab die bilder mal meinem ‚kleinen‘ gezeigt – vielleicht hilft’s irgendwie als motivation …
Gute Idee! Das sollte ich vielleicht mit meinem „Kleinen“ auch machen. Motivation kann nie schaden.
Apulien ohne die alten knorrigen Olivenbäume wäre ein anderes…
hoffen wir, dass das Bakterium besiegt werden kann!
Seit diesem Frühjahr habe ich auch einen kleinen Olivenbaumableger. Er war ein Werbegeschenk von Fattoria la Vialla: http://www.lavialla.it/de/
Die Länge des Bäumchens hat sich schon verdreifacht (45 cm), aber der Stamm ist noch kaum fingerdick. Im Winter werde ich ihn wohl besser im Innenraum hüten, auf dem Balkon könnte es doch zu kalt für ihn werden.
Deiner Bemerkung über die anderen Lebenseinstellung, die Menschen hätten, würden sie nicht knapp 100 Jahre alt, sondern 1000 Jahre alt, kann ich nur zustimmen.
Gleichwohl stimme ich auch Arnos Aussage zu, daß es eine andere Art Mensch sein müsse, die solche Zeiträume sinnvoll und lebensdienlich füllt.
Olivenliebhaberische Grüße von Ulrike 🙂
Haha, von La Vialla ist auch mein Bäumchen 🙂 Nimm ihn auf jeden Fall rein, denn er braucht im Winter Wärme und möglichst viel Sonne und verträgt überhaupt keinen Frost liebe Ulrike 🙂
So ein Zufall: Vorhin habe ich das Bäumchen vom Balkon in die Küche geholt …
Jetzt bekommt es einen Platz auf der Fensterbank der Bibliothek, die den ganzen Vormittag Sonne satt hat.
Danke, lieber Arno, für Deine pflanzliche Fürsorge. 🙂
Bitte, bitte 🙂
Ich habe mit meinem Olivenbaum in Deutschland die Erfahrung gemacht, dass er, wenn er im Winter zu warm stand (normale Zimmertemperatur), mit ganz dünnen, langen Trieben im zeitigen Frühjahr reagierte. Das sah total struppig aus. Natürlich braucht er es frostfrei und hell, sonst fallen die Blätter ab, aber dabei auch nicht zu warm.
Da wo er steht sind es etwa 18 Grad, sonst fällt mir nix ein wo er hin könnte, da wir keinen Wintergarten besitzen
Ich habe unseren Olivenbaum mit einer Schutzhülle abgedeckt, bis es wirklich mehrere Tage hintereinander Frost gab. Das war so eine Mischung aus Styropor und dickerer Plastikummantelung für den Topf und lichtdurchlässiger „Stoff“ für den Baum. So habe ich ihn wirklich erst in letzter Minute ins Haus geholt und ihn auch zeitig wieder rausstellen können. Auf einem Balkon ginge das vielleicht auch. Aber du kannst ja abwarten, was Du in diesem Winter für Erfahrungen machst.
Danke Corinna, mach ich 🙂
Mein Olivenbaum war nach 15 schönen Jahren für mich zu groß geworden . Jetzt ist er von Deutschland mit einem Umzug nach Apulien gekommen. Dort hat er es gut. Kann das ganze Jahr über draußen sein und hat vielleicht eine Ahnung von seiner Familie hier war er ein einzel Exemplar. Obwohl in meinen Augen wunderschön.
Die Natur ist immer wieder beeindruckend und die größte Künstlerin!
Olivenbäume sind wohl die Schildkröten unter den Pflanzen und ich wünsche sehr dass sie eine Abwehr-Strategie gegen die bedrohlichen Bakterien entwickeln werden. Sie haben ja schon großes Durchhalte-Vermögen bewiesen.
Nicht nur Olivenbäume sind was feines,
auch Oliven…*lächel*
Hallo Corinna, beim Stöbern im Internet nach den schönsten oder ältesten Olivenbäumen im Salento, bin ich auf Deinen Blog gestoßen.
Ich wollte unbedingt diesen imposanten Baum „La Regina“ sehen.
Ich befinde mich gerade in der Nähe von Borgagne und meine Bekannte hat mir heute den Baum gezeigt.
Ich weiß nicht wie Dein Kenntnisstand ist, aber der Baum und fast alle anderen ringsum, sehen leider trostlos aus und es gehen verschiedene Gedanken dazu durch den Kopf.
Meine Bekannte aus der Gegend, versucht mir den Zusammenhang zu erklären, leider verstehe ich nicht alles und suche nach echten Informationen zum Thema. Außerdem neigt sie auch zu Verschwörungstheorien und deshalb muss ich ihre Meinung gegen echte Fakten abwägen.
Ich habe noch nicht viel von Deinen Berichten gelesen, aber es sieht so aus, als wärst du oft im Salento unterwegs und hast vielleicht Informationen aus erster Hand.
Ich würde mich freuen, wenn Du mir etwas berichten könntest.
Das aktuelle Foto von La Regina würde ich gerne anhängen, aber ich weiß nicht ob das hier geht.
Wenn es Dich interessiert, dann schreibe mir eine Mail und ich antworte darauf und füge das Foto bei…
Viele Grüße
Bernd Loth
Hallo Bernd,
das aktuelle Foto auch gern mit Verschwörungstheorien kannst du mir gern mit einer Email schicken: corinna (Punkt) hein (et) gmx (Punkt) net
Ich weiß nur, dass Olivenbäume aktuell gegen ein Bakterium namens Xylella zu kämpfen haben und ganze Haine daran eingehen. Ich hoffe nicht, dass es auch bei deinem imposanten Baum der Fall ist.
Ich kenne mich nur im nördlichen Salento in der Gegend um Ostuni gut aus. Bei Fasano gibt es sehr viele alte Olivenbäume. In der Nähe von Serranova führt auch ein touristischen Trampelpfad, den du dir am besten im dort angesiedelten Besucherzentrum von Torre Guaceto erklären lässt, durch eine Anlage mit sehr alten Bäumen. Jetzt im Frühjahr ist das bestimmt eine feine Sache.
Beste Grüße,
Corinna