
Birne – faul in der Herbstsonne
Es regnet mal wieder in Bari und Umgebung. Eigentlich regnet es schon seit vier Tagen ununterbrochen. Mal mehr. Mal weniger. Da musste ich ein paar Fotos von Anfang November hervorkramen, um mich daran zu erinnern, dass wir in Apulien keinesfalls über herbstliches Wetter meckern dürfen.
Außerdem ist Regen gut für die Disziplin. Wenn man nicht noch einen Blog hätte. Dafür könnte ich ja mal wieder etwas schreiben, habe ich gedacht. Und nun sitze ich hier.
Es ist still in unser Wohnung. Irgendwie unheimlich. Kontrastierend dazu der Regen, der in Abständen auf das Dach rauscht. Auch irgendwie unheimlich.
Davide ist im Kindergarten. Yeah, FREIHEIT! … aber irgendwie unheimliche Freiheit. Leere, Stille und ein Haufen unnötiger Zweifel und überflüssiger Fragen. Normalerweise bin ich kein ängstlicher Mensch, aber alles was mein Kind betrifft, macht mich gelegentlich irrational. Beispielsweise merke ich schon jetzt, dass er mehr Italienisch als Deutsch spricht. Wie soll Mama da mithalten, wenn sie ihr Kind nur noch zum Frühstück und abends im Bett sieht? Hab aus schlechtem Gewissen gleich mal ein neues Kinderbuch gekauft: große Fahrzeuge kommen schon seit Monaten gut an. Sind heute Morgen ein paar Cornflakes drauf gelandet. Immerhin haben wir uns auf Deutsch darüber geärgert. Also ich. Davide wollte sie eigentlich in den Betonmischer stecken.
So. Zurück zur Disziplin! „Freiheit“ bedeutet nämlich nicht automatisch „Freizeit“. Eher erleichtert sie es, die Notwendigkeiten zu erledigen, weil ohne Kind die meisten Dinge schneller gehen. Es sei denn, man hat einen Blog und lange nichts geschrieben, um seine freie Zeit damit verbringen zu können, mit dem Nachwuchs einen ominösen Nuckeldieb zu jagen. Was er wohl gerade mit den Kindergartentanten macht? …und überhaupt! Lag er nicht gestern noch im Kinderwagen? Mir kommt es auch wie gestern vor, als er die ersten Schritte am Sofa entlang machte.
Irgendwie stimmt hier was nicht!
Ach, ja, hatte ich nicht „Disziplin“ gesagt? Ich darf im Moment viel arbeiten. Das ist zwar schlecht für meine neu gewonnene Freiheit/ Freizeit, aber gut für die Bau- bzw. Sanierungsprojekte, die wir noch in der Pipeline haben. … und ich fürchte, ich werde in der nächsten Zeit auch weitere Kinderbücher kaufen. Deshalb wechsle ich jetzt mal die Seiten und schreibe bei Marco Polo über mein Apulien weiter. Also bis dann!
Ich verstehe dich. 😉
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Regen gut für die Disziplin? Nur dann, wenn Disziplin bedeutet, ich bleib im Bett liegen und mach gar nix. „Leider“ hab ich dafür auch überhaupt keine Zeit – trotz Kinderlosigkeit. Stattdessen muss ich mich gerade mit geplanten Umzügen und dem Transport meiner noch in Deutschland mehrere Kellerräume vollstellenden Möbel und sonstiger Dinge herumschlagen und während all dem noch meinem Job nachgehen bzw. mich hinsichtlich Einkommen nach der ausgedehnten und viel zu lang gezogenen Sommerlethargie auch mal wieder auf die Hinterbeine stellen. Regen hilft mir persönlich dabei überhaupt nicht. ….davon ab: Hat das bei euch gestern auch so übel gewittert??? Hier ging mächtig die Post ab!
Ich drück dir feste die Daumen, dass das Trauma des „aus der Hand gegebenen“ Nachwuchses nicht allzu lange anhält und du es schaffst, dich gut abzulenken! Grüß mir alle ganz lieb!
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Ich bin ja durch die Arbeit ganz gut abgelenkt. Regen hilft meiner Disziplin vorrangig deshalb, weil ich bei Sonne magisch von meiner Terrasse angezogen werde, wenn ich mal zu Hause bin. Da passt so ein Homeoffice-Vormittag gar nicht. Bei Regen ist es hingegen relativ einfach, sich vor den Computer zu setzen. Im Bett bleiben, geht mit Davide meistens ab sechs Uhr nicht mehr. 🙂
Alles Gute fuer das Umziehen und eine neue Wohnung!
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danke für die Neuigkeiten, an denen wir teilhaben können….
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🙂
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