Am Jahresende; bei mir aus Zeitmangel eher am Jahresbeginn, lässt man automatisch seine Gedanken schweifen, um auf das vergangene Jahr zurückzublicken. Wir hatten viele schöne und aufregende Erlebnisse im Jahr 2018, doch eins sticht als vollendetes Drama aus allen heraus. Zunächst schrieb ich auf diesem Blog nicht davon, weil es zu traurig war. Dann ließ ich nichts verlauten, weil wir immer noch besorgt darum waren, dass das scheinbar gute Ende plötzlich noch umschlagen könne. Inzwischen hat sich der Alltag wieder eingestellt und wir fluchen oft genug wegen unserer unsozialen, nervtötenden Katze, die wir fast verloren hätten. Doch von vorn…
Verschwunden aus dem dritten Stock
Vor 5 Jahren hat sich eine grau-getigerte Handvoll Katze an einem Müllcontainer in unsere Herzen geschnurrt. Während wir ganz besonders im ersten Jahr noch befürchteten, dass unsere Gina – wie wir sie nannten – vielleicht von der Terrasse im dritten Stock abstürzen könnte, hatte sich diese Angst nach spätestens zwei Jahren gelegt. Umso so unglaublicher war es, dass die Katze im vergangenen Juli, nach immerhin fast 5 Jahren, plötzlich nicht mehr zum Fressen kam.
Am ersten Tag waren wir davon überzeugt, dass unsere Nachbarn von angrenzenden Terrassen sie vielleicht unabsichtlich in ihre Terrassenhäuschen eingesperrt hätten und schon wieder rauslassen würden. Am zweiten Tag drang ich auf eine der besagten Terrassen vor, nur um davon überzeugt zu werden, dass dem leider nicht so war. Aber auch eine Suche nach einer vielleicht abgestürzten Katze rund um unseren Häuserkomplex brachte kein Ergebnis. Wo war Gina?
Luigi begab sich auf eine Klingeltour bei unseren Terrassennachbarn und fand schließlich die traurige Lösung des Rätsels. Auf einem der Dächer stand die Tür zu einem Treppenhaus offen. Vermutlich war die Katze mit Hilfe von freundlichen Nachbarn durch die Haustür auf die Straße entkommen. Insgeheim hoffte ich, dass sie vielleicht einer von ihnen zu sich genommen habe, statt sie rauszulassen. Manchmal macht man sich so irre Hoffnungen, weil die Realität zu schmerzhaft wäre.
Wir pflasterten also die unmittelbare Umgebung mit einer Suchmeldung und in der ersten Woche ging ich jeden Abend die nähere Umgebung ab, um nach unserer Katze zu rufen – für den Fall, dass sie in der Nähe sei und mich hören könne. Doch das einzige, was zurückkam, waren die neugierigen Blicke derjenigen, die ihre Hunde zu einem Abendspaziergang ausführten. Wahrscheinlich dachten sie, ich leide nicht nur unter einem starken Schnupfen, sondern auch an anderen Krankheiten.
Und noch ein Problem stellte sich uns: Ich kann gar nicht sagen, wie oft Davide in den folgenden Wochen nach Gina fragte und eine Erklärung forderte. Schließlich erweiterten wir unsere „Wie die Katze Gina zu uns kam“-Geschichte und dachten uns eine Fortsetzung aus, in der Gina ihre Eltern besuchen gegangen war. Das Ende ließen wir offen.
Ein Fünkchen Hoffnung vs. Neue Katze
Während unseres Deutschlandurlaubes wurde uns klar, dass ein Leben ohne Katze zwar möglich, aber kein richtiges Leben wäre. Halb und halb beschlossen wir also im Angesicht von Omas Kater Kasi, dass wir eine neue Straßenkatze zu uns nehmen würden, sobald wir wieder auf der heimischen Terrasse säßen. Doch löste sich dieses Vorhaben schnell wieder in Luft auf, denn beim Anblick des Futternapfes von Gina wurde uns klar, dass wir immer noch ein irrwitziges Fünkchen Hoffnung hegten und für feine neue, vierbeinige Gefährtin noch nicht bereit waren.
Das klingt spannend……..und übrigens ich liebe Happy End 😉 Davide sicher auch!!
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Ja, wir lieben alle Happy End! 🙂
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Oje! Ich kann euer Leiden so gut nachvollziehen. Ich erinnere mich noch, als Canavar vor dreieinhalb Jahren nur für eine Woche verschwunden war … nach deiner Einleitung hoffe ich auf ein gutes Ende mit Gina!
Frohes neues Jahr übrigens, liebe Corinna!
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Ich schicke dir auch ganz liebe Neujahrsgrüße nach Boston! Die aktuellen Fotos von Canavar habe ich ja schon gesehen. Wie schön, dass ihr immer noch zusammen seid. 🙂
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Ohweh 🙀
Der arme miez! 🙀
Und ihr armen lieben Leuts! 🙀
Ich hoffe, sie findet wieder heim! ❤️
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Ja, diese Katze hat mehr Glück als Verstand oder einen mächtigen Schutzengel. Was auch immer es ist, wir wissen das wirklich zu schätzen. 🙂
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