Bei Atheisten spielt Ostern keine große Rolle, wenn man von den gern zur Erholung genutzten Feiertagen absieht. Derer gibt es im katholischen Italien leider nur den Ostermontag. Immerhin schließen die Schulen und anderen Kindereinrichtungen großzügig schon am Donnerstag vor Ostern und öffnen in diesem Jahr Dank des italienischen Nationalfeiertags am 25. April erst wieder am Montag, dem 29. Ein Wunder eigentlich, dass keine „Superbrücke“ – eine extreme Kombinationen von Urlaubstagen zwischen Feiertagen – konstruiert wurde und die Kinderchen gleich bis zum 2. Mai zu Hause bleiben dürfen.
Gut, dass Mama auch schulisch tätig ist, sonst gäbe es ein Betreuungsproblem. Doch wer spricht schon gern an einem sonnigen Osterwochenende von Problemchen? Der Osterhase hat ein paar Geschenke auf unserer Terrasse verloren, die bereits freudig gesucht wurden. Keine italienische Ostertradition, aber mit einem Kind hat Ostern wieder eine andere, viel freudigere Bedeutung bekommen. Und so schleicht man also in aller Herrgottsfrühe über die Terrasse und fragt sich, ob das Kind irgendwann länger als bis halb sechs schlafen oder sich das Leben für immer schon vor dem Aufstehen abspielen wird.
Glücklicherweise können sich Eltern bei der Betreuung abwechseln. Während jetzt also im Wohnzimmer eine raumfüllende Eisenbahnstrecke gebaut wird, Gina sich auf einem Liegestuhl putzt und eine Schnecke über meinen Frühstückstisch kriecht, wünsche ich euch sonnige, frohe und erholsame Osterfeiertage.