Buonissime, le castagne!

Als ich gestern bewusst eine andere Querstraße nach Hause nehmen wollte als die, welche an Pinos Kellerabstieg vorbei führte, war ich mal wieder nicht schnell genug. „Buon giorno, Seniora!“ klang es bis zum Corso vor. „Heute habe ich Kastanien. Venga! Venga!“ Skeptisch trat ich näher, denn Kastanien hatte ich bis dato nie gekauft. Wir aßen sie nur gelegentlich bei Maria und Pasquale, weil diese eine löchrige Kastanienröstpfanne besaßen.

rösten

Die Kastanien auf der flachen Seite kreuzförmig einschneiden und dann in einer Lochpfanne rösten.

„Die sind hervorragend! Wie alles bei mir ohne Gift.“ pries er sie an und rief einer vorbei eilenden Frau zu: „Ciao, Anna, sag‘ der Seniora, wie die Kastanien sind!“ Diese wendete im Weiterlaufen den Kopf und gab zurück: „Buonissime!“ Während dessen schaufelte Pino schon mit beiden Händen Kastanien in eine Plastiktüte. „Ein Kilo, drei Euro. Reicht ein Kilo?“ Wow! Er hatte mal gefragt und nicht gleich drei eingepackt. (Weintrauben hängen mir nach geschätzten 30 Kilo in den letzten zwei Monaten zum Hals heraus.)

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Die Kastanien sind gar, wenn sich sowohl die äußere als auch die innere Schale gut vom honiggelben Kern lösen lässt.

rösten nahWie so häufig schien also ein Einkauf einen anderen nach sich zu ziehen. „Wir müssen uns eine löchrige Pfanne zulegen.“, meinte ich zu Luigi, als er nach Hause kam, und zeigte ihm mein Kilo Kastanien. Doch er schlug vor, in dieser Sache zunächst bei Maria nachzufragen. Tatsächlich befanden sich in ihrem Haushalt drei (!) solcher Pfannen, von denen nun eine in unsere Küche übergesiedelt ist. Jetzt rösten wir uns jeden Abend ein paar Kastanien… und ich muss sagen, Anna und Pino hatten wirklich recht: Sie sind buonissime!

13 Gedanken zu „Buonissime, le castagne!

  1. Brigitte Hein

    Viel Spaß beim Naschen. Der Geruch beim Rösten ist toll. Ich kenne ihn nur vom Weihnachtsmarkt .

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  2. Emily

    Maronen sind phantastisch!!! Als ich vor einigen Jahren die ersten Maronen in den Ofen gesteckt habe, hatte ich nicht gewusst, dass die Schale angestochen werden muss. Ich hatte eine ordentliche Menge von denen im Ofen, da ich sie für ein Gericht verwenden wollte. Als es dann im Ofen fürchterlich knallte musste ich feststellen, dass einige von denen regelrecht explodiert waren. Du glaubst nicht, was es da zu putzen gab 😉

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    1. Corinna Autor

      *lol* Ich kann’s mir in etwa vorstellen. Gut, zu wissen, was passieren kann, denn bisher hatte ich das Einschneiden nicht hinterfragt, weil ich in italienischen Angelegen ich immer noch das mache, was mir gesagt wird. ;).

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  3. La Giù~Lia

    Oh jaaaa, Kastanien sind super! Ich war dieses Jahr selbst sammeln und hab bestimmt drei Kilo nach Hause geschafft. Leider sind 3 kg Kastanien als Einzelperson gar nicht so leicht zu verarbeiten und verspeisen, weshalb mir ziemlich viele schlecht wurden 😦
    Da denkt man einmal, man könnte sparen, statt 5 Euro für 250 gr Esskastanien im Supermarkt auszugeben….tzzzz, wieder nix! Wobei halt 3 Euro für ein Kilo ein echt sagenhafter Preis sind! Da hätte ich, glaube ich, auch nicht widerstehen können! 🙂

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  4. daniela

    auf unserem wochenmarkt gibt’s welche aus Italien :). leider findet sich da immer wieder die ein oder andere made darin 😦
    so eine pfanne ist bestimmt idealer, wir machen sie im kleinen backofen (ja, immer an der oberen seite kreuzweise eingeritzt) – leeecker.
    lg d.

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    1. Corinna Autor

      Dann buon appetito! Meiner Meinung nach zeigt ein Made nur an, dass es sich um Kastanien handelt, die nicht mit Chemie herangezogen wurden. Ist doch beruhigend.

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