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Die schönsten Orte Italiens – Cisternino

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Begrünte Gassen

ALIM0222Von Bari aus der Staatsstraße Nr. 16 in Richtung Ostuni folgend erreicht man in etwa einer Autostunde einen der schönsten Orte Italiens – Cisternino. Dabei handelt es sich nicht (allein) um meine persönliche Einschätzung sondern tatsächlich um einen offiziellen Titel, mit dem sich nur 100 Gemeinden in ganz Italien schmücken dürfen. Das kleine Städchen Cisternino, das gemeinsam mit Locorotondo und Martina Franca das Itria-Tal begrenzt, hat sich diesen Titel wahrlich verdient.

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Rathausplatz in Cisternino

TalblickAuf den Ruinen der römischen Stadt „Sturnium“ ab dem Mittelalter neu erbaut leuchtet von einem Hügel aus das helle Weiß der gekalkten Häuser aus dem tiefen Grün des Trulli-Tals heraus. Die hohen, schmalen und vor allem blitzblank geputzten Gassen laden zu einem Spaziergang ein. Im Sommer räumen Restaurants ihre Tische nach draußen und auch auf dem zentralen Platz vor dem Rathaus werden die zahlreichen Touristen bewirtet. Immer wieder eröffnet sich zwischen den Häusern der Blick in das Tal.

Die Mutterkirche von Cisternino - San Nicola

Die Mutterkirche von Cisternino – San Nicola

Diese romantische Umgebung und die obligatorische San-Nicola-Kirche machen die kleine Stadt zu einem Hochzeitsparadies. Und auch die Stauferliebhaber, die in Apulien fast überall auf ihre Kosten kommen, können sich in Cisternino ihrem Lieblingskaiser Friedrich II ein Stück näher fühlen. Einer Legende nach soll der Staufer dereinst auf einem Ritt durch Cisternino die Nacht mit einem Mädchen des

Hochzeitsmobil

Hochzeitsmobil

Ortes verbracht haben. Zufällig wurde zu dieser Zeit gerade die Kirche „San Nicola“ gebaut und so vermutete man, dass zwei in Stein gehauene Gesichter in einem der Kirchenkapitels Friedrich und seine Geliebte darstellen (siehe auch Rossano Astremo: 101 storie sulla Puglia che non ti hanno mai raccontato).

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Charakteristische Außentreppe

Wir verbringen im Sommer häufig ein paar Nachmittagsstunden Eis essend durch die bezaubernde Stadt schlendernd und von einem der Aussichtspunkte den Blick über das Itria-Tal genießend. Im kühlen Schatten der Bäume wird man langsam von der frühnachmittäglichen Trägheit der Stadt überwältigt und kann nicht anders, als matt den Alten zuzusehen, die sich dort bei einem Brunnen zu einem Spiel zusammenfinden, bei dem sie Münzen möglichst nah an eine andere Münze heranwerfen.

Cisternino 2Vor einigen Jahren gelangte das Städtchen zu unverhoffter Aufmerksamkeit als eine dort ansässige Sekte behauptete, dieser Ort allein sei vor dem Weltuntergang sicher. Nun kenne ich mich mit Weltuntergängen zwar nicht so gut aus, aber immerhin kann ich mit Sicherheit sagen: Sollte die Welt tatsächlich irgendwann untergehen, hätte es Cisternino definitiv verdient, stehen zu bleiben.